Omar Khayyam
Von jenem Kreise unseres Kommen und Gehens,
ist weder Anfang noch Ende sichtbar.
Niemand in dieser Welt tut richtig kund,
woher dies Kommen und wohin das Gehen ist.
در دایرهای که آمد و رفتن ماست
او را نه بدایت نه نهایت پیداست
کس می نزند دمی در این معنی راست
کاین آمدن از کجا و رفتن بکجاست
Der Name Omar wurde Mitte des 11. Jahrhunderts in Neischapur –in der Nähe von Maschhad- geboren. Bekannt ist er nicht nur für seine Vierzeiler (Gedichte, Robayiat) , sondern für seine mathematischen und geometrischen Darstellungen.
Seiner Zeit galt er zudem als Philosoph und sogar als Mediziner. Er behandelte den Sultan Sanjar als dieser im Kindesalter an Windpocken erkrankte.
Die Vierzeilergedichte von Khayyam sind auf Persisch und Arabisch. Zudem hat er mehrere wissenschaftliche Bücher hinterlassen. Khayyam hatte zu Lebzeiten großes Ansehen erlangt, vor allem für seine philosophischen Schriften. Zu Lebzeiten trug er den Titel „Imam“ und „Hajjat Al-Hagh“. Er lebte während der Seldschuken-Herrschaft, deren Reich sich über Persien, Irak und Jemen erstreckte bis hin in den Westen nach Azerbaijan und den Grenzen des Römischen Reiches.
Insbesondere wird Khayyam als der Gründer des heutigen persischen Sonnenkalenders geschätzt. Er war als Astrologe und Astronom bei dem Seldschukenherrscher Jalal-O-Din-Malek Schah am Hofe tätig. Dieser beauftragte Khayyam mit dem Bau eines Observatoriums und die Erstellung eines Sonnenkalenders. Dieser Kalender wird auch heute der „Jalali Kalender“ genannt.
Khayyam hat zahlreiche Schritstücke über die Astrologie und mathmatische Berechnungen verfasst. Er war einer der größten Philosophen und Denker und Gelehrter seiner Zeit, der auch mit der griechischen Philosophie bekannt. Khayyam repräsentierte eine offene und nahezu materialistische Weltanschauung. Viele Sufis seiner Zeit fühlten sich ihm nahe.
Mohammad ibn Zakariya al-Razi (Rasis)
Mohammad ibn Zakariy Razi, der im Westen unter dem Namen Rasis bekannt ist, kam Mitte des 9. Jahrhunderts in der Stadt Ray –südlich des heutigen Tehrans- zur Welt. Er gehört zu den wichtigsten Philosophen, Naturwissenschaftlern und Alchemisten seiner Zeit und hat eine Vielzahl von Büchern und Manuskripten hinterlassen, unter anderem das Buch „Ketabol-Teb-Al-Manssuri“, ein Medizinbuch das er dem Manssur ibn Ishagh, dem damaligen Herrscher von Ray gewidmet hatte. Einiger Bänder dieses Buches sind später in Europa gedruckt und gelehrt worden.
Er studierte in Bagdad Medizin und kehrte nach dem Studium zurück in seine Geburtsstadt Ray, wo er auch den Rest seines Lebens verbrachte.
Berühmt ist er jedoch für die Gewinnung reinen Alkohols. In seinen Forschungen für die Sterilisation von Leichnamen ist ihm durch die Destillation von Wein die Gewinnung von Alkohol gelungen. Er nannte die verbliebene Substanz „Alkol“, was im Arabischen „die Gesamtheit“ bedeutet.
Firouz Naderi
Firouz Naderi wurde am 25. März 1946 in Schiraz geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Schiraz und zog nach der Grundschule mit seiner Familie nach Tehran, wo er das Abitur absolvierte.
Naderi begann das Studium der Elektrotechnik an der Universität in Schiraz. Seinen Bachelorgrad absolvierte er an der Iowa State University in den USA. Später erlangte er den Master- und Doktortitel an der University of Southern California.
Nach seinem Studium kehrte er in den Iran zurück, absolvierte seinen Wehrdienst und arbeitete eine Zeit lang an dem Iranischen Fernerkundungsinstitut. Nach drei Jahren verließ er jedoch Iran Richtung USA.
In seiner 37-jährigen Karriere war Dr. Naderi für unterschiedliche Projekte der NASA verantwortlich.
1979 trat er dem Programm zur Erforschung des Sonnensystems der NASA „Jet Propulsion Laboratory“ (JPL) bei und war von 2011 bis 2016 Leiter des Programmes.
In den Jahren 1996 bis 2000 war er Leiter des Nasa-Programms „Origins“, zur Suche von erdähnlichen Planeten im Sonnensystem.
Von 2000 bis 2005 war er Leiter des Programms zur Mars Erforschung (Mars Exploration Programm). Dabei trug er zur Neuaufstellung des Programmes bei und war an der Entwicklung einer Missionen zur Erfoschung des Marses und Raketenabschüssen zum Mars beteiligt. Das Programm erzielte große Erfolge, es gab mehrere Landungen unter anderem die Landung der Marssonden Spirit und Opportunity. Vor seiner Leitung waren mehrere Missionen zum Mars gescheitert.
Von 2005 bis 2001 war er stellvertretender der Abteilungsleiter der „Project Formulation and Strategy“.
Zwischen 2005 und 2011 war er als Leiter der Abteilung „Project Formulation and Strategy“ verantwortlich für das Anwerben neuer Geschäftsfelder und der strategischen Planung zuständig.
2011 erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere und wurde Leiter des Programms zur Erforschung des Sonnensystems. Bis 2016 blieb er in der Leitungsposition.
Auszeichnungen und Ehrungen:
2010 Wiliam Randolf Lawlis Preis von der AAS
2005 Ellis Island Medal of Honor
2004 Liberal Prize
NASA Outstanding Leadership Medal
2016 benannte die NASA einen Asteroiden 5515 EL 1 1989 nach ihm.
Dr. Mahmoud Hessabi
Der Physiker Mahmoud Hessabi kam am 23. Februar 1903 in Tehran zur Welt. Sein Studium im Straßenbauwesen und Raumplanung absolvierte an der französischen Universität von Beirut. Nach dem er sein Studium mit einem Diplom im Bauingenieurwesen abgeschlossen hatte, nahm er eine Arbeit bei einem französischen Unternehmen auf. Ein Jahr später (1924) im Alter von 21 Jahren, entschloss er sich für ein Studium der Elektrotechnik an der Universität in Paris. Er studierte ein Jahr und nahm ein weiteres Studium im Fach Mineralogie auf. Gleichzeitig arbeitete er bei der französischen Bahn und auch für kurze Zeit in einem Kohlekraftwerk. Doch sein Interesse an die Wissenschaft brachte ihn zurück ins Studium. Mit gerade mal 25 Jahren erhielt er seinen Doktortitel.
Im Jahr 1929, mit 26 Jahren, kehrte er in seine Heimat Iran zurück und gründete in der Stadt Buschehr das erste Zentrum für Vermessung und Geomatik.
1930 gründete er die Hochschule für Bauingenieurwesen. Er gründete die radiologische Klinik des Landes und baute das erste iranische Radio. Es folgten mehre Projekte unter anderem, die Gründung des ersten metereologischen Zentrums und des ersten Privatkrankenhauses, das er nach seiner Mutter „Goharschad“ benannte.
Dr. Hessabi verstarb am 03. August 1992 im Alter von 90 Jahren in Genf. Er wurde in Tafresch (Iran), die Heimatstadt seiner Eltern, beigesetzt.
Politische Ämter:
Mit Gründung des Senats, der zweiten Kammer des iranischen Parlaments, im Jahr 1949, wurde er seitens des Schahs Mohammad-Reza Pahlavi zu einer der 30 Senatoren gewählt.
1951-1952 war er Kulturminister im Kabinett von Dr. Mosadegh.
Abu Ali Sina (Avicenna)
Abu Ali Sina ist einer der größten Wissenschaftler des Mittelalters. Mit seinem Buch „Kanon der Medizin“ hat er sich verewigt.
Latinisiert heisst er Avicenna, sein voller Name lautet jedoch Abu Ali al-Husain ibn Abd Allah ibn Sana. Er lebte im 10. Jahrhundert. Er war nicht nur Naturwissenschaftler, sondern auch Philosoph und Dichter und ein Universalgelehrter. Insgesamt hat er 450 Werke verfasst, von denen 240 heute noch bestehen, darunter 150 Bücher über Philosophie und 40 Bücher über die Medizin. Neben dem Kanon der Medizin, der seinerzeit als Enzyklopädie der Medizin galt, hat er mit seinem Buch „Schafa“ (Genesung) ein großartiges philosophisches Werk geschaffen, das einst als Nachschlagwerk und Lexika galt. Das Werk „Kanon der Medizin“ wurde bis 1650 gelehrt. In seinem Werk beschreibt er die Bedingungen des Auftretens von Krankheiten und befasst sich auch mit der Humoralpathologie.
Neben der Naturwissenschaft befasst er sich auch mit der Astronomie.
Seine Werke hat er in der damaligen Verkehrs- und Wissenschaftssprache verfasst. Seine Muttersprache war jedoch Persisch.
Sein Grab liegt in Hamadan.
Professor Madjid Samii
Professor Madjid Samiie (geboren am 19. Juni 1937 in Tehran) ist derzeit einer der weltweit besten und bekanntesten Neurochirurgen.
Er absolvierte sein Abitur im Iran, danach zog er nach Deutschland und studierte an der Universität Mainz Medizin.
1963 schloss er sein Medizinstudium erfolgreich ab. Ein Jahr später promovierte er. 1965, mit gerade Mal 32 Jahren, wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Neurochirurgischen Universitätsklinik in Mainz. Kurze Zeit später wurde er zum Facharzt für Neurochirurgie. Zeitgleich war er stellvertretender Klinikdirektor und Facharzt. Er habilitierte und wurde zum Professor ernannt.
Den Posten als Direktor der medizinischen Fakultät für Neurochirurgie an der iranischen Staatsuniversität (Schahid Beheschti) lehnte er ab. 1977 erhielt er den Direktorenposten an der Neurochirurgischen Klinik im Nordstadtkrankenhaus in Hannover. Diesen Posten hatte er bis 2003 inne.
1979 leitete er die erste Ausbildung zur Schädelbasischirurgie in Hannover. Er lehnte die Rufe mehrer Universitäten unter anderem ab und entschied sich für den Standort Hannover.
2004 wurde er zum Präsident der INI in China (International Neuroscience Institut) und führte die chirurgischen Kurse. Im selben Jahr erhielt er eine Berufung der Sozialen Sicherheitsorganisation auf einen Direktorenposten an dem Neurochururgischen Milad-Krankenhaus in Tehran, den er annahm.
Im Laufe seiner Karriere hat er eine Vielzahl von Studenten ausgebildet. Eine Gruppe seiner Stundenten gründete den Zusammenschluss der Schüler, Freunde und Weggefährten von Madjid Samii (MASCIN, Madjid Samii Congress of International Neurosurgeons), der später zu MASSIN unbenannt wurde (Madjid Samii Society of interantional Neurosurgery).
2011 stiftete die Weltorganisation der Neurochirurgen (World Federation of Neurosurgical Societies, WFNS) einen mit 10.000 Euro dotierten Preis für den weltweit besten Neurochirurgen mit dem Namen Madjid-Samii-Medaille.
Im Rahmen einer Bildungsoffensive ernannte ihn die Weltorganisation der Neurochirurgen zum ihrem Botschafter in Afrika. In dem Rahmen leitete Samii das Projekt „Afrika 100“. 100 afrikanischen Ärzte wurde eine sechsjährige Fortbildung zum Neurochirurgen ermöglicht Das Afrika-Engagement hat viele Unterstützer gefunden, daraufhin ehrte ihn der Presseclub Hannover mit dem Leibniz-Ring-Hannover.
Madjid Samii hat bis jetzt 17 Fachbücher verfasst und über 500 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.
Maryam Mirzakhani
Maryam Mirzakhani, geboren am 12. Mai 1977 in Tehran, ist bis jetzt die einzige Frau, die mit der Fields Medaille ausgezeichnet wurde. Sie absolvierte ihr Abitur an dem Elitegymnasium für besonders Begabte „Farzanegan“ in Tehran. Bei einem landesweiten mathematischen Talentwettbewerb erhielt sie eine Goldmedaille. Kurze Zeit später erlangte sie bei der internationalen Mathematik Olympiade in Hong Kong mit 41 Punkten die Goldmedaille. Ein Jahr später erlangte sie bei der Internationalen Mathematik Olympiade in Kanada die höchste Punktezahl, nämlich 42 Punkte, und erhielt die Goldmedaille. Sie war die erste Person, die es geschafft hat, die volle Punktezahl in der Mathematik Olympiade zu erreichen. Nach dem Abitur studierte sie an der Eliteuniversität „Scharif“ in Tehran. Wider Erwarten entschied sie sich nicht für ein Studium der Elektrotechnik und entschloss sich für ihre Leidenschaft Mathematik. 1999 absolvierte sie ihren Bachlor in Mathematik. Danach zog sie in die USA und studierte an der Harvard Universität. 2004 promovierte sie bei Curtis McMullen. Sie erhielt einen Ruf als Assistant Professor an der Princeton University. 2008 wurde sie zu einer Professur an die Universität in Stanford berufen.
Sie befasste sich mit der „Hyperbolischen Geometrie“, die bereits seit Langem durch etliche Mathematiker erforscht wurde und wird. Es gelang ihr, eine präzise Berechnungsmethode für die Messung der Entfernungen in der hyperbolischen Welt zu Geodäten und Kurven zu entwickeln und eröffnete einen neuen Beweis auf die löchrigen Flächen.
Das US-Magazin Popular Science wählte sie unter den 10 brillantesten Köpfen bzw. Genies.
Die American Mathematical Society verlieh ihr 2009 Blumenthal-Preis.
2010 gelang ihr der Beweis der Geometisierungsvermutungen von William Thursston hinsichtlich des von Thurston eingeführte Erdbeben-Fluss.
Gemeinsam mit den Mathematikern Amir Mohammadi und Alex Eskin erforschte sie die die Bewegungsbahn einer Billardkugel auf einem polygonalen Spieltisch und wendete dabei ihre Erkenntnisse Struktur der Riemannschen Flächen an.
2014 erhielt sie als erste Frau die Fields Medaille. Diese Medaille, „Internationale Medaille für herausragende Entdeckungen in der Mathematik“, wird alle vier Jahre vergeben.
Maryam Mirzakhani verstarb 2017 infolge einer Brustkrebserkrankung.